Warum
sind Sachen unrund? |
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Unrundes
in der Natur / Unround things in nature Kristalle
sollten kompakt und kantig sein. Warum sind Schnee- und Eiskristalle
so ungeheuer verzweigt und alles andere als kompakt? Wasserkristallisation
zeigt exemplarisch fast alle Probleme, die es beim Wachstum von Kristallen
geben kann. Eis will in
Form hexagonaler Prismen wachsen. Stirn- und Seitenflächen haben
aber atomar gesehen einen sehr verschiedenen Aufbau und wachsen deshalb
verschieden. Erst bilden sich immer lange hexagonale Nadeln oder flache
hexagonale Plättchen, je nach Temperatur und Luftfeuchte in der
Schneewolke. Ab einer bestimmten Plättchengröße wachsen
an den Ecken Spitzen heraus. Wieder abhängig von Temperatur und
Feuchte beim Fall durch die Luft verzweigen sich diese Spitzen und so
entsteht der Schneestern. Übrigens: Schnee besteht meistens nicht
aus regelmäßigen Schneesternen sondern hauptsächlich
aus Nadeln, Prismen und unvollständigen Sternen. Wirklich symmetrische
Sterne sind sehr selten. All dies ist wunderbar beschrieben in www.SnowCrystals.com.
Reif bildet sich ähnlich wie Schnee. Allerdings wird die Symmetrie
gestört durch die Unterlage, durch Luftbewegung und durch die Schwerkraft.
Bei Luftbewegung wächst Reif in die Richtung, wo der Wind her kommt. Auf zugefrorenen
Pfützen und Seen sieht man oft schmale Rippen im Eis. Auch hier
wächst das Eis beim Zufrieren erst in Form langer Nadeln, ausgehend
vom Ufer oder von Verunreinigungen. Von diesen Nadeln gehen Seitenverzweigungen
aus, die sich weiter verzweigen und langsam die Fläche füllen.
Wie bei den Schneesternen ist der Verzweigungswinkel oft 120°, solange
sich die Nadeln nicht gegenseitig behindern. Strömung oder Wind
stören die Nadelbildung. |
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